Opening 2018

Ein Festschmaus mit den
Jazz Spätzla
Was die Offinger Big Band bei ihrem Opening auftischt, ist musikalische Gour-metkost. Mehr als 1000 Besucher kommen und genießen
Dieses eine Musikstück hätte gereicht. Natürlich nicht für ein ganzes Konzert. Aber als Ausweis dafür, was die Jazz Spätzla draufhaben. „Mambo“ aus Leonard Bernsteins Musical „West Side Story“ ist rasend schnell und höchst komplex. Die Interpretation der Jazz Spätzla war schlicht faszinierend und die ganz hohe Schule. Großes Kino bot auch der Rest des mehr als drei-stündigen Abends in der Offinger Mindelhalle. Und wie immer: Die beiden Kon-zerte am Wochenende waren mit mehr als 1000 Besuchern ausverkauft. Das „Jazz Opening“ der Jazz Spätzla zieht die Fans magisch an.
Viele Musikschaffende sorgen sich um den Nachwuchs. Die Musikschule Gundremmingen-Offingen-Rettenbach kennt diese Probleme nicht. Sie hat nicht nur die Jazz Spätzla, sondern auch die Fat Cat Combo, in der junge Talente heranreifen. Wie Sängerin Paula Reiter, die erst das zweite Mal vor großem Pub-likum in der Mindelhalle auftrat. Und das so souverän, als sei es das Normalste der Welt. Schade nur, dass ihre schöne Stimme bisweilen von den Instrumenten ein wenig überlagert wurde.
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Den Hörgenuss konnte das freilich nur mäßig trüben – die Fat Cat Combo be-herrscht Klassiker wie den „St. Louis Blues“ oder „Route 66“ schon ebenso perfekt wie neuere Lieder, etwa „Mercy“ von Duffy oder „Satellite“, mit dem Le-na Meyer-Landrut vor Jahren den europäischen Song-Contest gewonnen hat. Und das, obwohl einige in der Band erst seit einem Jahr dem musikalischen Hobby frönen.
Im Vergleich dazu sind die meisten Mitglieder der Jazz Spätzla alte Hasen. Und das nicht nur musikalisch. Sänger Alexander Kussmaul ist inzwischen Vater, bei anderen „grassiert der Hochzeitsvirus“, wie Moderator Robert Sauter an-merkte, der gekonnt und originell durch den Abend führte. Manche sind aus be-ruflichen oder anderen Gründen bei den Jazz Spätzla ausgeschieden. Der künstlerische Gesamtleiter Klaus Schlander konnte die Lücken aber mühelos schließen – etwa mit Sängerin Kerstin Lonsinger, die ihr Debüt mit Bravour be-stand.
Jazz, Swing, Funk, Rock und Pop oder Rock’n’Roll – die Jazz Spätzla sind in allen musikalischen Bereichen bewandert. Und Showtalente obendrein. Als Af-fen rennen Alexander Kussmaul und Klaus Schlander bei „I want to be like you“ aus dem Zeichentrickfilm „Dschungelbuch“ durch das Publikum, bei anderen Stücken werden die zunehmend begeisterten Zuhörer erfolgreich zu Gesang und Tanz animiert.
Scheu scheint für die Jazz Spätzla ein Fremdwort zu sein. Unerschrocken wa-gen sich die Musikerinnen und Musiker sowie die Gesangssolisten Kerstin Lonsinger, Juliet Eberle, Melli Mendel und Alexander Kussmaul an Größen wie Stevie Wonder, Tina Turner oder Percy Sledge.
Auch nach drei Stunden hatte sich das Publikum noch nicht sattgehört. Ohne Zugaben kamen die Jazz Spätzla natürlich nicht von der Bühne. Einer der tradi-tionellen „Rausschmeißer“ ist das Stück „Proud Mary“ von Creedence Clear-water Revival. Tradition ist auch, dass nach Ende des Konzertes die Bar in der Mindelhalle noch längere Zeit geöffnet bleibt. Zur Abrundung eines neuerlich höchst gelungenen Konzertabends.

Blechbläserensemble beim Bundeswettbewerb
Am Sonntag den 21. Januar 2018 spielt das Blechbläserquintett der Musikschu-le um 10.45 Uhr in der Stadthalle Wertingen beim Bundesents
 




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